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Beauty & Well Being

Psychisches Wohlbefinden am Arbeitsplatz

Akutklinik Bad Saulgau
08 Oktober' 24

Psychische Gesundheit am Arbeitsplatz: 10 Tipps gegen Stress

10 Tipps, um durch stressige Wochen zu kommen

Stressige Arbeitstage und volle Terminkalender können schnell an die Substanz gehen. Viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer kennen die daraus folgenden Beschwerden: Müdigkeit, Schlafstörungen, Burn-out und Depressivität. „Leider ist die Bereitschaft, Versorgungsangebote anzunehmen, bei vielen Betroffenen erst dann gegeben, wenn die Symptome einen Krankheitswert erreicht haben“, erklärt Prof. Dr. med. Petra Beschoner, Fachärztin für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatische Medizin und ärztliche Leitung der Akutklinik Bad Saulgau. Sie fordert, dass Betroffene nicht nur ihren Arbeitsalltag stressfreier organisieren, sondern auch ihre Hilfsbedürftigkeit anerkennen und Unterstützung annehmen. Wie das gelingt, erklärt die renommierte Professorin im Folgenden.

 

Krank machende Faktoren

Laut Bundesministerium für Gesundheit standen 2019 psychische Erkrankungen mit 67.000 Fällen an der Spitze der vorzeitigen Rentenzugänge1. Im darauffolgenden Jahr verursachten seelische Belastungen 118 Millionen Fehltage – besorgniserregende Zahlen. „Was sich immer wieder abzeichnet, sind die sogenannten Gratifikationskrisen, also die als zu gering erlebte Anerkennung angesichts der hohen beruflichen Anforderungen. Das verursacht Stress und fördert die emotionale Erschöpfung“, gibt Prof. Beschoner zu bedenken und betont: „Kommen weitere Faktoren wie eine hohe Dienstbelastung, unflexible Arbeitszeitmodelle oder Probleme bei der Vereinbarkeit von Beruf und Familie dazu, steigert sich das Stressempfinden enorm.“ Langfristig und unbehandelt können Depressionen und Angststörungen auftreten und im schlimmsten Fall zu Suizidgedanken und -handlungen führen. „Vor allem helfende Berufsgruppen, in denen die Verausgabungsneigung besonders hoch ist, leiden schneller unter psychischen Erkrankungen. Jedes Nein an der richtigen Stelle ist gleichzeitig ein Ja zu mehr Selbstfürsorge. Daran sollten Betroffene dringend arbeiten“, rät Prof. Beschoner.

 

Kraft der Psyche

Eigene Grenzen wahrnehmen, anerkennen und einhalten gehört zu den wichtigsten Resilienzfaktoren – also zu der Kraft der Psyche, Belastungen auszuhalten. Das gelingt ihr optimalerweise, wenn es nach der Arbeit ausreichende Erholungszeiten gibt. Prof. Beschoner fasst zusammen: „Moderne Modelle der Arbeitszeitregelung, mehr Personal sowie der verantwortungsbewusste Umgang von Vorgesetzten und Unternehmen mit der körperlichen und psychischen Gesundheit der Beschäftigten sind essenziell, um Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gesund zu halten.“ Daneben gehöre die soziale Unterstützung zu einem weiteren Resilienzfaktor, berichtet die Leiterin der Akutklinik aus Bad Saulgau. „Wer in einer Partnerschaft lebt und in ein gutes soziales Netz eingebunden ist, hat einen gewissen Schutz vor Stress und daraus resultierenden psychischen Erkrankungen. Gleiches gilt für Kolleginnen und Kollegen, auf die man sich verlassen kann. Sie wirken ebenfalls sehr stabilisierend.“

 

Tipps von der Expertin:

Stress lässt sich zwar nicht immer vermeiden, aber mit ein paar einfachen Tipps gelingt es, besser damit umzugehen und langfristig gesund zu bleiben:

1. Pausen machen: „Gönnen Sie sich regelmäßig kleine Auszeiten. Kurze Pausen von nur 5 bis 10 Minuten helfen, den Kopf frei zu bekommen und Energie zu tanken.“

2. Bewegung einbauen: „Ein kurzer Spaziergang an der frischen Luft oder einfache Dehnübungen zwischendurch bringen den Kreislauf in Schwung und bauen Stress ab.“

3. Prioritäten setzen: „Starten Sie in den Tag, indem Sie eine To-do-Liste schreiben. Wichtige Aufgaben sollten zuerst erledigt werden. So bleibt der Überblick auch in stressigen Phasen erhalten.“

4. Grenzen setzen: „Lernen Sie, auch mal Nein zu sagen. Nicht alles muss sofort erledigt werden.“

5. Gesunde Ernährung: „Auch bei Hektik sollten ausgewogene Mahlzeiten nicht zu kurz kommen. Obst, Gemüse und ausreichend Wasser versorgen das Gehirn mit den nötigen Nährstoffen.“

6. Austausch mit Kolleginnen und Kollegen: „Sprechen Sie offen über Ihre Belastungen. Oft entlastet schon das Gespräch und gemeinsam lassen sich Lösungen finden.“

7. Atemübungen: „Mit gezielten Atemübungen können Sie sich auch in angespannten Situationen schnell beruhigen. Langsames Ein- und Ausatmen hilft, den Stress zu regulieren.“

8. Schlaf nicht vernachlässigen: „Ausreichende Ruhe ist essenziell, um mental fit zu bleiben. Achten Sie auf regelmäßige Zeiten zur Erholung und vermeiden Sie Bildschirmzeit kurz vor dem Zubettgehen.“

9. Digitale Auszeiten: „Ständige Erreichbarkeit kann zusätzlich stressen. Schalten Sie nach der Arbeit bewusst das Handy aus oder legen Sie es beiseite, um abzuschalten.“

10. Hilfe annehmen: „Wenn der Stress überhandnimmt, sollten Sie nicht zögern, professionelle Unterstützung in Anspruch zu nehmen. Viele Unternehmen bieten bereits interne Programme zur psychischen Gesundheit oder Mitarbeiterberatung an.“

Weitere Informationen unter www.akutklinik-badsaulgau.de 

 

Text: Bernd Momberg           © Akutklinik Bad Saulgau

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